Eine Sache der Vernunft

Kettenkarussell Eitorfer Kirmes

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

recht heftig haben die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Sport- und Vereinsleben, Veranstaltungen und Ehrenamt (AKSVE) am letzten Mittwoch über eine Absage der Eitorfer Kirmes diskutiert. „Auf der einen Seite möchten wir alle unsere Kirmes erleben, auf der anderen Seite lassen die aktuellen Bestimmungen eine vernünftige Durchführung leider nicht zu“, fasste FDP-Fraktionsvorsitzender Timo Utsch die Debatte zusammen.

Die Eitorfer Kirmes wäre nach der aktuell gültigen CORONA-Schutzverordnung zu organisieren. Diese sieht u.a. Zugangskontrollen für solche Veranstaltungen vor. Das heißt, dass der Veranstaltungsbereich organisatorisch abgetrennt werden müsste. Im Vorfeld hatte die Verwaltung in einem ersten Grobkonzept einen Bedarf von 15 Zugangstoren ermittelt und für diese Maßnahmen mit Zusatzkosten in Höhe von mindestens 50.000 EUR kalkuliert.

Darüber hinaus problematisch ist die rechtliche Lage. Innerhalb des Kirmesgeländes liegen Wohnungen und Geschäfte. Wie will man mit Personen umgehen, die „nur“ andere innerhalb des Kirmesbereiches besuchen oder einkaufen wollen, dafür keine „Kontrolle“ benötigen, dass Kirmesgelände aber betreten müssen, wo Kontrollen durchgeführt werden? Auf Basis dieser Sachlage rechnet die Verwaltung daher nicht damit, vom Kreis oder der Bezirksregierung eine entsprechende Durchführungsgenehmigung für „unsere“ Eitorfer Kirmes zu bekommen und hatte daher deren (frühzeitige) Absage vorgeschlagen. Diesem Vorschlag ist die FDP-Fraktion aus Gründen der Vernunft gefolgt.

Anders CDU und SPD. Nachdem sich die SPD im Vorfeld in den sozialen Medien für eine Durchführung der Kirmes stark gemacht hatte, sah man sich auf Seiten der CDU wohl in die Enge getrieben und wollte eine frühzeitige Absage um jeden Preis vermeiden. Ein entsprechender Eilantrag der CDU auf Verschiebung der Entscheidung bis zum 11. August wurde eingereicht, kontrovers diskutiert, im Verlauf der Debatte mehrfach modifiziert und schließlich allein mit Mehrheit der Stimmen von CDU und SPD angenommen.

„Wir als FDP-Fraktion glauben nicht, dass die aktuellen Bestimmungen während der parlamentarischen Sommerpause noch angepasst werden. Die Durchführung unserer gewohnten Eitorfer Kirmes ist unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen für Veranstalter und Besucher wenig attraktiv. Eine Absage – schweren Herzens – ist daher die vernünftigste Entscheidung.“

Ihre FDP-Eitorf
offen-ehrlich-sachorientiert